Stufen

 

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.

 

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

 

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

 

Hermann Hesse

 

 

 

Zum Begriff Psychotherapie

 

"Psychotherapie, die unter der Berufsbezeichnung Psychotherapeut angewendet werden darf, ist jede mittels wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist.“

 

Psychotherapeutengesetz der Bundesrepublik Deutschland, Paragraph 1, Abs.3, Satz 1.

 

 

 

Methodenübergreifende Wirkfaktoren der Psychotherapie

 

Die Qualität der Beziehung zwischen Psychotherapeut und Klient trägt signifikant zu einem besseren oder schlechteren Therapieergebnis bei.

 

Die Eigenarten, die ein Klient in die Therapie mitbringt, werden als positive Ressourcen für das therapeutische Vorgehen genutzt. Das betrifft vorhandene motivationale Bereitschaften, Fähigkeiten und Interessen des Klienten.

 

Die Probleme, die in der Therapie verändert werden sollen, werden durch Problemaktualisierung unmittelbar erfahrbar.

Das kann z.B. dadurch geschehen, dass Therapeut und Klient reale Situationen aufsuchen, in denen die Probleme auftreten, oder dass sie durch besondere therapeutische Techniken wie intensives Erzählen, Imaginationsübungen, Rollenspiele o.ä. diese Probleme ins Erleben bringen.

 

Die Therapie fördert mit geeigneten Maßnahmen, dass der Klient ein klareres Bewusstsein der Ursprünge, Hintergründe und aufrechterhaltenden Faktoren seines problematischen Erlebens und Verhaltens gewinnt und dadurch seine Änderungsmotivation steigt.

 

Die Behandlung unterstützt den Patienten mit bewährten problemspezifischen Maßnahmen (direkt oder indirekt) darin, positive Bewältigungserfahrungen im Umgang mit seinen Problemen zu machen.

 

nach Grawe, Klaus: Empirisch validierte Wirkfaktoren statt Therapiemethoden. In: Report Psychologie 7/8 2005. S. 311.

 

 

 

Darüber hinaus vertrete ich entsprechend meiner Spezialisierung in Klärungsorientierter Psychotherapie nach Prof. Dr. Rainer Sachse die persönliche Haltung, dass psychotherapeutische Prozesse Zeit und Neugierde seitens des Klienten brauchen, denn das Verstehen seelischen Leids steht vor der Veränderung desselben. Dabei ist ein zentrales Motiv von Psychotherapie, die seelische Freiheit einer Person zu vergrößern. Im Fokus meiner therapeutischen Bemühungen steht grundsätzlich der Mensch als Ganzes mit seiner individuellen Persönlichkeit.

 

Derzeit biete ich ausschließlich Einzeltherapie an, allerdings ist es in diesem Rahmen durchaus möglich, Angehörige im Bedarfsfall kurzzeitig in die Sitzungen mit einzubeziehen.

 

Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen im Falle einer medizinischen Indikation bzw. beim Vorliegen einer seelischen Erkrankung initial die jeweils anfallenden Behandlungskosten, danach ist die Kostenübernahme zu beantragen.